Privatgarten Meilen

Eine nach Südwesten ausgerichtete zweistöckige Wohnung mit einem von grauen Sichtbetonwänden eingefassten Stück Garten davor. Vor dem Garten steigt das Terrain ganz leicht an, dann neigt sich der Hang in seiner ganzen mit Weinreben bewachsenen Pracht nach Südwesten. Der Blick von hier oben ist atemberaubend: Der Zürichsee, dahinter die Hügelkette des Albis und noch weiter hinten das Alpenpanorama.

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2 Pinus Föhre Holzdeck Gräser Weinreben Weitblick Lounge Terrasse Eisenkraut Verbena Beton
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4 Pinus Föhre Holzdeck Gräser Weinreben Weitblick Lounge Terrasse Eisenkraut Verbena
5 Pinus Föhre Holzdeck Gräser Weinreben Weitblick Lounge Terrasse Eisenkraut Verbena Podest
6 Pinus Föhre Holzdeck Gräser Weinreben Weitblick Lounge Terrasse Eisenkraut Verbena Miscanthus Stipa

Hofgarten mit Aussicht

Als wir von den Besitzern des Gartens zu einem Augenschein eingeladen wurden und diese interessante Situation zum ersten Mal sahen, war uns sofort klar, dass hier gleich mehrere Probleme einer Lösung harrten. Aufgrund des vor dem Garten ganz leicht ansteigenden Geländes und wegen der mannshohen Betonwände auf beiden Seiten konnte man sich des Gefühls nicht erwehren, dass man in einem Loch steckte. Ausserdem fehlte dem Garten, der aus ein paar Steinplatten und einem Stück Rasen bestand, die Spannung.

Der Garten ist nicht sehr gross. Dennoch ist es wichtig, dass man verschiedene Aufenthaltsorte schafft, damit Spannung entsteht und der Raum unterteilt wird. Wir schlugen als Lösung drei Plattformen aus Holz in einer mit Rundkies bestreuten Fläche vor. Die erste Plattform, die direkt in die Kiesfläche eingelassen ist, bietet Platz für einen grossen Esstisch. Eine zweite, kleine Plattform, 15 cm höher als die erste, dient als geräumige Stufe, um auf die dritte, um 30 cm aus dem Kies ragende Plattform zu gelangen. Diese ist ebenso gross ist wie die erste und beherbergt eine Lounge.

Diese drei Plattformen nehmen einen grossen Teil der Gartenfläche ein. Wir stützten uns dabei auf die Erfahrung, dass unterteilte und möblierte Räume grösser wirken als leere Flächen. Zusätzliche Unterstützung erfährt dieses Phänomen, wenn die gestalterische Spannung dadurch erhöht wird, dass die verschiedenen Räume unterschiedlichen Zwecken dienen: Essen auf der untersten, Entspannung und Ausblick auf der obersten Plattform. Um diese unterschiedlichen Funktionen zu unterstreichen, verbessert die Erhöhung der obersten Plattform die Sicht auf die Glarner Alpen und den Zürichsee. Um diese Aussicht geniessen zu können, steigt man also zwei Stufen hinauf.

Die Ausrichtung nach Südwesten und der durch die Betonwände gewährleistete Windschutz führen dazu, dass sich hier im Sommer viel Hitze sammeln kann. Die Gräserstaudenbepflanzung wurde entsprechend ausgewählt und ist gut an diesen warmen Standort angepasst. Auch die beiden Waldföhren, die mit der Zeit an Volumen gewinnen werden, zollen dieser Tatsache Rechnung und werden in den nächsten Jahren immer mehr Schatten spenden. Sie haben darüber hinaus die Funktion, den Raum des Gartens nach oben zu begrenzen. Das Raumgefühl soll also nicht nur von den beiden seitlichen Betonwänden geleistet werden, sondern es soll auch durch die unterschiedliche Höhe der Plattformen und der Baumkronen entstehen.

Ein ganz spezielles Augenmerk legten wir auf die sorgfältige Gestaltung und die ausgewählten Pflanzen und Materialien. Holz als Material der Plattformen wirkt sehr natürlich, während deren rechteckige Form sehr grafisch ist. Die daraus resultierende Spannung wird dadurch betont, dass die eine der beiden Föhren aus einer Öffnung in der höheren, der Aussichtsplattform wächst. Ein weiterer Aspekt ist die Gräserstaudenbepflanzung: Diese Pflanzen werden mit den Jahren immer grösser und üppiger. Bald schon werden sie die rechteckigen Betonwände zu einem grossen Teil überwachsen haben und dieses kleine Schmuckstück eines Gartens in eine grüne Oase verwandeln.