Privatgarten Birmensdorf
Das Eckhaus am südlichen Ende eines grossen Riegelbaus verfügt über einen schmalen Garten, der sich um die drei Seiten des Grundstücks zieht. Lang und schmal und etwas eng – aber mit einer guten räumlichen Aufteilung ist vieles möglich!
Dialog zwischen Haus und Garten
Am meisten wird der Sitzplatz hinter dem Haus gleich bei der Küche benützt. Hier ist es am gemütlichsten. Ein ziemlich grosses Gartenstück liegt vor dem Haus an der Quartierstrasse und ist nach Südwesten ausgerichtet; im Sommer wird es dort am frühen Abend richtig heiss. Und wie nutzt man am besten den schmalen Gartenteil am südlichen Ende, in dessen Mitte sich der Hauseingang befindet? Und dann ist da noch die etwas eintönige Bepflanzung: Hier braucht es unbedingt mehr Abwechslung!
Auf einer kleinen Fläche ein Gefühl von Grosszügigkeit zu bewirken – dies ist unsere Herausforderung. Wir wagen es und vergrössern die Beete vor der neu aus Eiben statt aus Buchen bestehenden Hecke. In diese Beete pflanzen wir eine Mischstaudenbepflanzung, die für die gewünschte Vielfalt an Farben, Formen und Arten sorgt; sie zieht sich über den ganzen Garten hinweg und wirkt als gestalterische Klammer. Wir legen auch ein paar organisch geformte Beete gleich an der Hauswand an, die die harten rechtwinkligen Formen des Hauses weichzeichnen. Und das neue Porphyr-Pflaster mit seinen abwechslungsreichen erdig-braunen Tönen nimmt die Farbe der Balken des Riegelhauses auf und trägt dazu bei, dass das Haus mit der Aussengestaltung in einen Dialog tritt.
Uns fällt auf, dass der Sitzplatz hinter dem Haus etwas eng wirkt. Die Hecke bietet Schutz, aber am falschen Ort. Mit Büschen schaffen wir den gewünschten Sichtschutz Richtung Nachbarhäuser, zwei Felsenbirnen sorgen für Raumbegrenzung in der dritten Dimension und schaffen eine gemütliche Atmosphäre, und als wir die Hecke Richtung Nachbarswiese öffnen, entsteht auf einmal eine Weite.
In der Mitte des schmalen Gartenteils südlich des Hauses, von der Breite her nicht viel mehr als ein Weg, befindet sich die Haupteingangstür des Hauses. Auch hier verengen wir den Weg durch geschwungene Beete auf beiden Seiten ein wenig. Vor der Haustür aber verschwinden die Beete, der Raum weitet sich, und es bildet sich eine kleine Piazza. Hier steht nun unter einem neu gepflanzten Ahorn eine grosse Bank und bietet sich als Sitzgelegenheit an. Bei genauerem Hinsehen stellt man fest, dass die Sitzfläche ein Deckel ist und identifiziert die Bank damit auch als praktische Aufbewahrungskiste; sie strukturiert als Gestaltungselement den Raum und lädt im Schatten des Ahorns zum Verweilen ein.
Das grösste Gartenstück liegt vor dem Haus Richtung Strasse und ist nach Südwesten ausgerichtet. Im Sommer wird es dort am frühen Abend ziemlich heiss. Nun lädt dort ein gemütlicher Sitzplatz zum Verweilen ein, und eine weitere Felsenbirne, ein grosser Solitärbaum mit aufgeschnittener Krone, sorgt für den dringend benötigten Schatten. In diesem Gartenteil kommt auch die Mischstaudenbepflanzung voll zur Geltung: Die Beete sind hier ziemlich breit, ihre runden Formen ragen in die Wiese hinein und bieten eine grosse Vielfalt an Farben und Formen. Die Wiese wurde dadurch zwar etwas kleiner, ist aber immer noch gross genug, um den Kindern viel Platz zum Herumtollen zu bieten.
Wenn man das Grundstück betritt, fällt einem als erstes das Gartentor auf, an das sich rechts ein Zaun und ein gedeckter Fahrradunterstand anschliessen. Das Gartentor und das Dach des Unterstands bestehen aus rostenden Stahlplatten, und auch der Zaun dazwischen, der hier die Hecke ersetzt, ist aus rostendem Stahlgitter geflochten. Die ganze Kombination nimmt farblich die Balkenstruktur des Hauses auf und wird bald schon von Kletterpflanzen berankt und überwachsen sein.