Terrasse Berikon

Eine Eigentumswohnung ist kein Einfamilienhaus, eine Terrasse kein Garten. Und doch: Auch in luftiger Höhe braucht man nicht auf das Gefühl zu verzichten, in einem Garten zu sitzen.

2 Dachterrasse Gefäss Ahorn Gräser
2 Dachterrasse Gefäss Ahorn Gras Stauden
1 Dachterrasse Ahorn Gefässe Gräser Stauden

Der Garten auf der Terrasse

Die Auftraggeber besassen zuvor einen grossen Garten. Sie wollten nun nicht einfach eine Terrasse mit ein paar aufgereihten Töpfen darauf – sie wünschten sich weiterhin das Gefühl, einen Garten um sich zu haben. Dazu braucht es, auch wenn die Terrasse gar nicht so gross ist, eine gewisse Grosszügigkeit. Eine Herausforderung ganz nach unserem Geschmack!

Um eine gartenartige Bepflanzung mit Bäumen, Hecken und Stauden möglich zu machen, sind Gefässe von einer gewissen Grösse erforderlich. Wir schlugen einen langen Pflanztrog, drei grosse polygonale Pflanzgefässe und als neuen Bodenbelag ein Holzdeck vor. Die Terrasse wirkt nach der Bestückung mit den Pflanzgefässen fast grösser als zuvor. Es ist ein bisschen wie eine Wohnung, die, im leeren Zustand besichtigt, kleiner wirkt, als sie, wenn man sie erst einmal fertig eingerichtet hat, tatsächlich ist.

In den Pflanzgefässen gibt es drei Ebenen: Im Hintergrund sorgt eine immergrüne Hecke für Sichtschutz, in der Mitte überragt ein schirmförmiger Ahorn alles und sorgt für Raumbildung in der Höhe, und zuvorderst wachsen kleine Stauden, Gräser und Farne, die über das ganze Jahr hinweg für die Blüten zuständig sind. Dazu kommen kleinblättrige Efeus, die über den Rand der Gefässe hinunterhängen und deren strenge geometrische Formen brechen.

Zwischen den Pflanzgefässen entstanden Räume. Vom Wohnzimmer aus gesehen rechts gibt es zum Beispiel Platz für einen Liegestuhl, und genau dort plätschert gemütlich ein kleiner Brunnen in einem der Pflanzgefässe. In der linken Ecke ist genügend Platz für eine Lounge. Gleichzeitig sind die Gefässe so platziert, dass sie vom Wohnzimmer und vom Sitzplatz aus einige nicht ganz so schöne Nachbargebäude abdecken und den Blick genau dorthin lenken, wo die bezaubernde Fernsicht lockt und abends die Sonne hinter dem Horizont untergeht. Pflanzen als Bilderrahmen, sozusagen.