Privatgarten Hedingen

Der Garten liegt, um ein Stockwerk nach unten versetzt, auf der von der Strasse abgewandten Seite des zweistöckigen Einfamilienhauses und zieht sich U-förmig um dieses herum. Man kann den Garten also nicht nur über die untere Etage des Hauses betreten, sondern auch direkt von der Strasse aus, entweder links am Haus vorbei, über mit Kies befüllte und mit luftig verspielten Gräsern bepflanzte Stufen, oder rechts über eine geschwungene Rasenrampe, die von einer dichten, abwechslungsreichen Bepflanzung gesäumt ist.

Als wir den Garten in seinem ursprünglichen Zustand sahen, fielen uns zwei Dinge auf: die ungenügende Strukturierung und das Problem mit der Privatsphäre. Struktur erreicht man durch Gliederung der zur Verfügung stehenden Fläche. Dazu dienen in der Horizontalen beispielsweise Beete, Wege, Stufen, Kiesplätze oder Holzterrassen; in der Vertikalen übernehmen diese Gliederung unterschiedlich hohe Pflanzen, Büsche oder Bäume. Die Privatsphäre wiederum ist nicht nur eine Frage des Sichtschutzes, sondern auch des Spiels mit der Umgebung. In diesem dicht bebauten Einfamilienhausquartier ging es darum, für eine grosse Aufenthaltsqualität im Garten zu sorgen, indem Aus- und Einblicke so komponiert werden, dass die Umgebung zu einem gestalterischen, man könnte auch sagen: gestalteten Teil des eigenen Gartens wird. Schliesslich ist ein blockierter Ein- auch immer ein verhinderter Ausblick. Konkret bedeutet dies zum Beispiel, dass Aussichten an Stellen gewährt werden, die besonders schöne Blicke versprechen, während andere Aufenthaltsorte so gestaltet werden, dass man dort vor Einblicken geschützt ist und sich ganz geborgen fühlen darf. Im Zusammenspiel dieser Aspekte sollte der relativ kleine Garten dank der Neustrukturierung ein Gefühl von Grosszügigkeit vermitteln, indem er seine Bewohner dazu einlädt, sich an verschiedenen Orten mit unterschiedlichen Qualitäten aufzuhalten und so den Garten in seiner ganzen Vielfalt zu nutzen.

Der Garten verfügt über drei Sitzplätze. Zwei davon, direkt beim Haus, bestanden schon zuvor. Der neu verlegte Holzbelag verleiht ihnen nun jedoch mehr Gemütlichkeit und Natürlichkeit. Links vom Essbereich, ein paar Schritte entfernt unter einem Kastanienbaum, legten wir einen dritten Sitzplatz an. Dessen Holzplatten ragen rund 15 cm über die Rasenfläche und laden dazu ein, darauf auf Liegestühlen Kraft und Sonne zu schöpfen. Das in dieses Holzdeck eingelassene, aus rohem Stahl bestehende Badebecken sorgt nicht nur für Abkühlung an heissen Sommertagen, sondern lädt als Wasserspiegel, in dem man das Vorüberziehen der Wolken beobachten kann, zum Tagträumen ein. Das Plätschern des Brunnens trägt seinen Teil bei zur entspannenden Atmosphäre.

Ganz hinten rechts, leicht abgesenkt, gibt es einen weiteren mit Naturmaterialien ausgestatteten Kiesplatz. Zwischen zwei grossen Findlingen, die als Sitzgelegenheit dienen, befindet sich eine, von allen Seiten überwachsene Feuerstelle. Hier kann man nicht nur gemütlich grillieren, sondern man geniesst auch eine neue Perspektive und kann den Garten von seinem Rand her Richtung Haus betrachten.

Der Garten bietet der Bauherrschaft die ganze Vielfalt, die ihr so am Herzen liegt. Heilkräuter, Beeren, mehrstämmige Kleinbäume, blühende Stauden, Sträucher und Gräser bieten ganzjährig ein wundervolles Farbwechselspiel. Es handelt sich um einen Garten, der, sobald er eingewachsen ist, nicht mehr viel Pflege braucht und der sehr viel Natürlichkeit und Geborgenheit ausstrahlt.