Privatgarten Region Brugg

Die Gestaltung von Gärten in Hanglage sind immer eine besondere Herausforderung. Am Hang gelten andere Gesetzmässigkeiten als in der Ebene und die Formgebung verlangt einen differenzierten planerischen Umgang.

1 Kies Felsenbirne Poolgarten Hortensien
2 Sitzplatz Unter Bäumen Kiesplatz Holzmöbel
3 Natursteinmauern Grillplatz Beschattung Gartenraum
4 Felsenbirnen Lounge Essplatz Pool Mit Holzverkleidung
5 Pool Holzdeck Horizontalstoren Schattengarten
6 Natursteintreppe Webnet Natursteinmauer Aussentreppe
7 Gräsergarten Hortensien Holzdeck Eibenhecke
8 Rasen Stauden Gräser Natursteinmauer

Ein Hanggarten mit räumlichem Charakter

Geographisch bedingt war auch dieses Projekt mit zahlreichen Höhenunterschieden bestückt. Die verschiedenen kleinräumigen Terrassierungen am Hang wirkten jedoch unruhig, wenig komfortabel und machten auch deren Pflege anspruchsvoll.

Grundsätzlich sollte ein gekonnt strukturierter und ausgewogen gestalteter Hanggarten so angelegt sein, dass sich funktionale und gestalterische Anliegen vereinen.

Mit der Kernsanierung des Wohnhauses wurde auch die unzeitgemässe Gartenanlage gestalterisch neu überdenkt und in Angriff genommen. Mit stimmigen gestalterischen Eingriffen wirkt das neue Gartenbild wie aus einem Guss, mit artenreich begrünten Gartenräumen und Nischen in unterschiedlichen Funktionen.

So konnten aus den vielen kleinräumigen Terrassierungen mit Abgrabungen auf Höhe des Gebäudeuntergeschosses zwei grossflächige Hauptebenen geschaffen werden. Diese zwei grossräumigen Niveauunterschiede sorgen für ein ruhiges und harmonisches Gesamtbild. Optisch betrachtet, lässt sich diese Grosszügigkeit jedoch nicht ausschliesslich auf offene und grosse Gartenräume zurückführen. Vielmehr wurden die neu geschaffenen, grossflächigen Ebenen wiederum in kleinere Bereiche und Nischen mit jeweils eigenem Charakter unterteilt, ohne jedoch wie bei der ursprünglichen Terrassierung, kleinräumig und unruhig zu wirken.

Heute befindet sich auf Erdgeschosshöhe der eigentliche Hauptgarten, der mit Bepflanzung und Materialität ein Erlebnis für die Sinne bietet, die Sicht ins Tal einbezieht, zugleich aber auch Ruhe und Geborgenheit vermittelt. Die verschiedenen Sitzplätze und der Poolbereich schaffen hier einen stilvollen Wohngarten mit hoher Aufenthaltsqualität. Für ein besonderes Raumgefühl sorgt an der Pool-Terrasse eine Pergola-Metallkonstruktion in Leichtbauweise. Als durchziehendes lineares Gestaltungselement beeinflusst sie die Raumwahrnehmung in diesem Gartenteil mit oder ohne ausgezogener Markise massgeblich. Die meist mehrstämmigen Solitärgehölze erzeugen ein zusätzliches Raumgefühl und wurden so platziert, dass stilvolle Blickachsen entstehen, die das Auge des Betrachters gekonnt zu reizvollen Objekten führen, aber auch Ausblicke ins umliegende Tal kanalisieren.

Die Ebene darunter - auf Untergeschossniveau - wird von geschwungen angelegten Pflanzrabatten, mehrstämmigen Solitärgehölzen und einer Rasenfläche, welche als Spielfeld dient, geprägt. Die zusammenhängend gestaltete Rahmenbepflanzung aus Hortensien, Gräsern und Stauden zieht sich als verbindendes Element über alle Ebenen hinweg und sorgt gleichzeitig in weicher und organischer Formensprache für Dynamik und Harmonie. Ein formal verlegtes Holzdeck entlang der Untergeschossfassade korrespondiert mit seiner Beschaffenheit stilsicher mit dem üppigen und artenreichen Umgebungsgrün. Verbunden sind die beiden Hauptebenen über eine Treppe aus Luserna Gneis, einem italienischen Naturstein mit rauem Erscheinungsbild. Abschliessend gibt es eine dritte, darunter liegende Ebene mit einer Garage auf deren Dach sich der Nutzgarten befindet.

Mit der Gliederung des Geländes aus bestehenden und neuen Mauerelementen entstand ein neues Raumgefühl auf drei Etagen, die als Aufenthaltsorte und Poolfläche, aber auch als Spielwiese oder Nutzpflanzenflächen dienen und über Treppen zugänglich sind. Dabei fängt eine Schwergewichtsmauer zwischen den beiden Hauptebenen die Abgrabungen von mehreren hundert Kubikmetern ab und stabilisiert den Hang. Da die Mauerhöhe baurechtlich limitiert ist, wurde im Hauptgarten mit feinen Höhenabstufungen gearbeitet. So ergab sich dort ein etwas tiefer gelegenes Zwischenpodest und ein abgesenkter Sitzplatz mit Lounge. Dank dieser ausgefeilten Nivellierung wurde die maximal bewilligte Mauerhöhe nicht überschritten.